KURZBIOGRAPHIE

Helga Wolff, geb. Cohn

Teilnahme am Besuchsprogramm 2003 mit Ehemann George Wolff

Eltern:
Vater: Richard Gerson Cohn aus Braunschweig
Mutter: Margot Cohn, geb Friedmann aus Berlin

Großeltern:
Großvater: Albert Friedmann aus Berlin
Großmutter: Eva Friedmann, geb. Kaliski

Großvater: Josef Lazarus Cohn
Großmutter: Jenni Cohn, geb. Rothgiesser

1938 Private Reise nach Paris
1939 Rettung von Paris nach London in einem Kindertransport
1946 Examen am Lehrerinnenseminar in Liverpool
1952 Heirat mit George Wolff
Ab 1991 Autorin von fünf Büchern
2021 Tod von Helga Wolff in London


Quellen:

Helga Wolf: Frankfurt – meine erste Heimat, London, World of Books, 1991

Helga Wolff: No longer Strangers, Norderstedt, 1995

Audio-Interviews mit Helga Wolff im Imperial War Museum, London, 1990

Eingangsbuch des Wöhler-Realgymnasiums von 1902

Dokumentation des Schicksals der Familie Cohn der Stolperstein-Initiative Frankfurt a. M.
(Für die Familie Cohn wurden im Mai 2022 vier Stolpersteine in der Schlossstraße 117 gelegt.)

E-Mail-Austausch mit Denise Wolff

Fotos:

Alle Fotos und Abbildungen stammen aus dem Besitz von Denise Wolff.
Alle Zitate sind dem Buch von Helga Wolff “Frankfurt – meine erste Heimat” entnommen.

Text:
Waltraud Giesen

Recherche:
Waltraud Giesen und Angelika Rieber

Helga Wolff, geb. Cohn

„Wir sehen uns bald wieder“

Waltraud Giesen

Helga Wolff, geb. Cohn, wurde 1923 in Frankfurt am Main geboren und entkam 1938 der Nazi-Diktatur durch eine Reise nach Paris. Von dort ermöglichte ein Kindertransport 1939 der Fünfzehnjährigen die Flucht nach England, das ihr zur neuen und endgültigen Heimat wurde.

Vor mir liegt ein Schwarz-weiß-Bild aus einem Frankfurter Fotostudio: Zwei Kinder, ein Mädchen links und ein Junge rechts, zwischen ihnen sagt ein großes Schild in Sütterlinschrift: Mein erster Schultag.Das war am 23. April 1930, das aufmerksam-freundlich in die Kamera blickende Mädchen hieß Helga Cohn, sie war sechseinhalb Jahre alt und dem Anlass entsprechend liebevoll hübsch gekleidet mit einem langärmligen geblümten Hängerkleidchen mit weißem Kragen, weißen Kniestrümpfen und schwarzen Schnallenschuhen. Der forsch blickende Junge, mit Krawatte und Anzug mit kurzen Hosen, ist ihr vier Jahre älterer Bruder Kurt, an seiner Schülermütze ist er als angehender Oberschüler zu erkennen. Ihre sehr sorgfältig gewählte Kleidung offenbart ihre Herkunft aus einem gebildeten, bürgerlichen Haushalt der Frankfurter Mittelschicht.

„Der Himmel hing voller Geigen“

Helga, geboren am 2. September 1923, wurde an diesem Tag in die Varrentrapp-Schule eingeschult, Kurt, geboren am 2. Dezember 1919, ein ausgezeichneter, musikbegabter und klavierspielender Schüler, ging dagegen von der Varrentrappschule in die Sexta b des Wöhler-Realgymnasiums im gleichen Haus über. Damals befanden sich die ersten Klassen der Varrentrapp-Schule im Gebäude des Wöhler-Realgymnasiums Ecke Lindenstraße/Guiollettsraße.

Sie waren die Kinder von Margot (geb. 25. Januar 1891) und Richard Gerson Cohn (geb. 4. Januar 1887) aus Berlin, beide von Beruf Buchhändler, die kurz nach dem Ersten Weltkrieg, in dem Richard als Frontsoldat für Deutschland gekämpft hatte, geheiratet hatten und nach Frankfurt in die Adalbertstraße 45 gezogen waren.

Hier hatten sie an der Bockenheimer Warte die von den Professoren und Studenten der naheliegenden Universität sehr geschätzte Universitätsbuchhandlung Cohn gegründet.

Helga Wolff, geb. Cohn, blickt 1991 in ihrer sehr spannenden, anschaulichen und detailreichen Biographie: „Frankfurt – meine erste Heimat“ mit großer Wärme auf ihre ersten zehn Lebensjahre zurück. „Der Himmel hing voller Geigen. Der Ernst des Vaters wurde durch den Humor der Mutter gemildert; die Kinder gediehen unter der Liebe der Eltern.“Zuhause in der assimilierten jüdischen Familie in der Schloßstraße 117, wohin sie nach 1930 umgezogen waren, herrschte eine gewisse Disziplin, das Essen stand pünktlich auf dem Tisch, und wenn der intellektuell geprägte Vater im Herrenzimmer geistig arbeitete, herrschte Stille in der ganzen großen Sechszimmer-Wohnung. Die Kinder waren bei ihren Spielkamaraden und deren Eltern sehr beliebt, sie waren vorbildlich erzogen. Mit ihrem Bruder Kurt, genannt „Bumba“, durfte Helga in den Palmengarten zum Schlittschuhlaufen gehen. Helga erinnert sich auch an regelmäßige Ausflüge: „Sonntags, an Feiertagen und manchmal ganze Wochenenden wanderten wir bei Wind und Wetter im Taunus oder im Rheinland.“ Da gab es dann belegte Brote statt eines warmen Mittagessens, dem der Bruder nachtrauerte, sowieso hätte er lieber mit seiner Eisenbahn gespielt.

Die Familie gehörte zum liberalen Judentum, sie feierten den Sabbat und besuchten an den hohen Feiertagen die Westend-Synagoge, wo auch Kurt seine Bar Mitzwa feierte. Bis zu ihrem zehnten Lebensjahr, als sie es 1933 in der Varrentrapp-Schule von einem Lehrer schmerzlich erfahren musste, wusste Helga nicht, was es in Frankfurt oder überhaupt bedeutete, der jüdischen Religion anzugehören. Sie musste sich damals, kurz nachdem Hitler an die Macht gekommen war, mit den drei anderen jüdischen Mädchen auf die hintersten Schulbänke setzen.

Bis dahin hatten Helga und ihr Bruder, die ja in öffentliche Kindergärten und Schulen gegangen und fast nur mit „christlichen“ Kindern befreundet waren, keine Zurückweisungen, antisemitische Beleidigungen oder Ausgrenzungen erfahren.

Bis zum Jahr 1933 hatten die Eltern ein Theaterabonnement und nahmen Helga später auch mit zu den Römerberg-Festspielen, wenn dort im Freien klassische Dramen wie Goethes „Faust“ aufgeführt wurden. Eine neue Welt erschloss sich für sie, sie begann alles, was sie in der Bibliothek der Eltern fand, zu lesen, zum Unwillen der Mutter. Doch der Vater widersprach: „Wenn sie den Inhalt des Buches versteht, ist es gut, wenn nicht, schadet es auch nichts.“Dazu Helgas Kommentar: „Alles wurde in größter Ruhe geregelt. Zwietracht war mir ein fremder Begriff.

“Von ihrem Vater wurde Helga schon früh in die deutsche Literatur und Geisteskultur eingeführt, das hat sie ihr Leben lang geprägt. „Ich zehre nach all den Jahren noch davon“, schreibt sie in ihrem Buch.

Die Buchhandlung des „Juden Cohn“

In dieses geordnete und friedliche Zuhause brach nach dem 1. April 1933, dem Tag des Boykotts jüdischer Geschäfte, das Unheil herein. Die Buchhandlung des „Juden Cohn“, so ein antisemitischer Aushang in der nahen Universität, wurde von da ab von der Frankfurter Universität offen gemieden, boykottiert, es ging ihr immer schlechter, und die Familie mietete daher eine kostengünstigere Dachwohnung im vierten Stock in der Unterlindau 47. Dort mussten sie erst Helgas, dann Kurts Zimmer untervermieten, um finanziell zu überleben. Es blieben ein größerer Raum als Wohn-, Ess- und Schlafzimmer für die Eltern und ein sehr beengter für die beiden Kinder.

Richard Cohn gab seine Buchhandlung gezwungenermaßen auf, die dann unter dem Namen „Peter Naacher“ weiterlief. Zwar rettete er sein Antiquariat in den Großen Hirschgraben, doch auch dieses konnte sich wirtschaftlich nicht halten, so dass ihm zum Schluss nichts anderes übrig blieb, als mit seinem Wissen denen zu helfen, die die Bibliotheken der Emigranten oft zu Schleuderpreisen aufkauften – eine gefährliche Aufgabe, die er nachts durchführte, da er sich dazu verbotenerweise in „arischen“ Antiquariaten aufhalten musste. Einmal wurde er dabei von „Braunhemden“ der NSDAP blutig zusammengeschlagen.

Nach der Grundschule besuchte Helga ab Ostern 1934 das „Philanthropin“, das renommierte jüdische Gymnasium von Frankfurt, in das auch ihr Bruder Kurt gezwungenermaßen im Mai 1935 aus der Untersekunda b des Wöhler-Realgymnasiums heraus wechselte. In der Wöhlerschule unter seinen vielen Freunden war er glücklich, im Philanthropin blieb er ein unglücklicher Einzelgänger. Im Philanthropin unterrichteten die hervorragendsten Lehrer der Stadt, die aus den staatlichen Gymnasien verwiesen worden waren, auch aus der Wöhlerschule.

„Wir sehen uns doch bald wieder”

Trotz der aufziehenden Schatten blieb Richard Cohn Optimist und dachte nicht an Auswanderung, jedoch versuchten beide Eltern, ihre zierliche Tochter Helga ins Ausland zu schicken, für ihren größeren Bruder Kurt, der am 2. Dezember 1937 18 Jahre alt wurde, zögerten sie noch, zudem war es ihnen finanziell fast unmöglich, für ihn im Ausland eine Unterkunft zu finden.

Helga durfte deshalb zu ihrer großen Freude Ende August 1938 nach Paris zu ihrer entfernten, aber von ihr geliebten Tante Wally Heymann und ihrem Onkel reisen, die vorausschauend schon 1934 mit ihrem Modegeschäft aus Frankfurt dorthin übergesiedelt waren und in Paris ein größeres Modehaus mit sieben Angestellten und einem Atelier führten.

Die Eltern und der weinende Kurt brachten sie zum Zug. „Wir sehen uns doch bald wieder.“ Dieser Satz sollte Kurt trösten, doch Helga ahnte nicht, dass sie ihre Eltern hier, am Hauptbahnhof in Frankfurt, zum letzten Mal in ihrem Leben sah, und auch nicht, dass sie ihren Bruder erst 13 Jahre später in Montevideo wiedersehen sollte. Erst lange danach erkannte sie, wie hart der Abschied für ihre um Haltung bemühten Eltern gewesen sein musste.

Am ersten September 1938 schrieb sich Helga als jüngste Schülerin in die Sprach- und Allgemeinkurse der Alliance Française in Paris ein, zunächst für sechs Monate. Sie wurde polizeilich im X. Arrondissement angemeldet, und offensichtlich oder absichtlich entging es der Tante, dass Helgas Transitvisum des Französischen Konsulats in Frankfurt vom August 1938 ab Grenzübertritt nur für zwei Wochen gültig war.

Helgas Traum war in Erfüllung gegangen: Sie genoss ihr Sprach-, Literatur- und Kunststudium und die Stadt Paris, wo sie glücklich bei Tante und Onkel lebte und auch zu Pferderennen in Longchamp oder ins Restaurant oder Kino mitgenommen wurde, am 2. September war sie 15 Jahre alt geworden. Was in Frankfurt zu dieser Zeit und später geschah, wurde aus Fürsorge von ihr ferngehalten.

Erst im März 1939 bemerkte die durch viele spanische Emigranten überlastete Pariser Polizeipräfektur, dass Helgas Transitvisum schon längst abgelaufen war, und setzte, nach zweimaliger Verlängerung, ihre Ausreise definitiv auf den 30. Mai 1939 fest, andernfalls würde sie nach Deutschland abgeschoben werden. Unvorstellbar für Helga.

Kindertransport nach England

Inzwischen hatte ihre Tante Wally alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Helga rechtzeitig legal oder illegal aus Frankreich herauszubringen oder sie zu verstecken. Wie durch ein Wunder erhielt sie noch vor dem 30. Mai 1939 die Nachricht vom Londoner „Movement for the care of children from Germany“, Bloomsbury House, London, dass ihr Platz in einem Heim in London gesichert sei und sie nach England kommen dürfe, ein Schreiben für die französische Polizei war beigefügt.

Zum zweiten Mal also wanderte Helga aus, diesmal vom Bahnhof „Gare du Nord“ in Paris. „Der Abschied war herzzerreißend. Es wurde deutsch, tschechisch und französisch im Kauderwelsch durcheinander gesprochen. Es half mir über meinen eigenen Abschiedsschmerz hinweg.“ Helga bekam die Aufgabe, sich um die beiden jüngsten der 15 Kinder zu kümmern. Sie waren kaum vier Jahre alt.

Die Gruppe wurde in Victoria Station von ihren einzelnen Gastgebern abgeholt, Helga von einer Dame, die sie zunächst in ein Studentinnenwohnheim des Bedford College der Universität London brachte und nicht in das vorgesehene Heim, in dem Scharlach ausgebrochen war. Die Bedford-Studentinnen verwöhnten sie, brachten ihr Englisch bei und nahmen sie an Wochenenden mit auf Ausflüge in die Hampstead Heath und die weitere Umgebung.

Nach einigen Wochen nahm sie Abschied von ihren Kameradinnen, „die den Grundstein meiner Liebe zu diesem Land gelegt haben“.
Sie verbrachte dann einige Monate in dem ursprünglich vorgesehenen Heim, durfte dabei auch zwei Ferienwochen an der See verbringen, und danach, mit Eintritt des Vereinigten Königreichs in den Krieg, wurde das ganze Heim auf das Land evakuiert, wo Helga zunächst bei freundlichen Menschen, dann in einer Dorfwirtschaft einquartiert wurde, bevor es nach London zurückging, wo sie 1940 nachts die deutschen Luftangriffe und morgens die angerichteten Schäden miterlebte.

Friendly Alien

Helga war nun über 16 Jahre alt und bei Kriegsbeginn als „friendly alien“ eingestuft worden, sie suchte und fand eine ordentlich bezahlte Arbeitsstelle in einem Großraumbüro des Kaufhauses „John Lewis“ in der Oxford Street. So konnte sie aus dem Jugendheim in ein eigenes, einfaches, selbst gemietetes Zimmer zusammen mit einer Freundin einziehen und ein eigenständiges Leben beginnen. Einige Zeit später hatte sie das große Glück, von der Parlamentsabgeordneten Vera Craig als mehrsprachige Stenotypistin eingestellt zu werden, die das 16-jährige Mädchen unter ihre Fittiche nahm („meine Wahlmutter“), und schon 1942 durfte Helga in einem Parlamentskomitee mitarbeiten, das in Camps auf der Isle of Man, Australien oder Kanada zu Unrecht internierten (meist deutschen jüdischen) Flüchtlingen wieder zur Freiheit verhalf.

Die Chefin des Komitees, Eleanor Rathbone, eine Kämpferin für die Menschenrechte, sorgte später dafür, dass Helga mit 21 Jahren ein Lehramtsstudium im St. Katharine’s College, einem Lehrerinnenseminar in Liverpool, aufnehmen konnte, sie sandte Helga auch regelmäßig Taschengeld. Helga hat indessen nie erfahren, wer ihr Studium finanziert hat. Am Anfang des Kriegs war das Lehrerinnenseminar in den Lake District nach Keswick evakuiert worden, wo Helga mit großer Begeisterung studierte und im Juni 1946 mit sehr guten Noten ihr Staatsexamen bestand.

Helga Cohn heiratete 1952 George Wolff, geb. 1921, der mit seiner Mutter Alice Wolff und seinem englischen Vater Felix Wolff (einem Journalisten und Regisseur an der Komischen Oper und seit 1908 in Berlin tätig) im September 1936 aus Berlin nach London emigriert war, bekam 1957 ihre Tochter Denise und arbeitete fast 40 Jahre lang bis zu ihrer Pensionierung als Lehrerin in London. England wurde ihr immer mehr zur zweiten Heimat.

Sie entwickelte ihre schriftstellerischen Fähigkeiten weiter und schrieb fünf Bücher, das erste, ihre obengenannte Biographie, erschien 1991 in London. Von ihrer eigenen Familie in England, ihrem Mann und ihrer Tochter, also von ihrem ganz privaten Bereich, berichtet sie darin sehr wenig, später etwas mehr in ihrem 1995 erschienenen Buch „No longer Strangers“. Ihre lesenswerten Bücher, fast alle über Erfahrungen ihres Lebens, sind teilweise online im Buchhandel, teilweise durch Amazon erhältlich.

„Frankfurt, meine erste Heimat“

Im Jahr 2003 besuchte Helga Wolff auf Einladung der Stadt Frankfurt ihre „erste Heimat“, zusammen mit ihrem Mann George, und stellte sich in der Ziehenschule mit großem Interesse sehr engagiert den Fragen der Schülerinnen und Schüler.

Helga Wolff, geb. Cohn, starb am 11. Februar 2021 im Alter von 97 Jahren in London, ihr Ehemann George war ihr schon 2011 vorausgegangen.
Trotz vieler Bemühungen ihrer Tante Wally erfuhr Helga erst im Frühjahr 1945 durch einen Brief des Roten Kreuzes vom Schicksal ihrer Eltern und ihres Bruders.

Ihr Vater und ihr noch 18-jähriger Bruder Kurt wurden nach den Novemberpogromen 1938 in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt. Durch die Vermittlung des holländischen Millionärs Vandenberg wurde der seelisch gebrochene Kurt aus Buchenwald befreit, um nach Bolivien zu emigrieren und dort in einer Bleimine zu schuften. Später lebte er in Uruguay, wo ihn Helga 1951 für drei Monate besuchte und seelisch aufzumuntern und zu stützen versuchte. Dass sie nicht in Montevideo bleiben wollte, stürzte ihn in eine tiefe Krise. Er starb dort im Frühjahr 1963 an einem Gehirntumor, psychisch und physisch erschöpft von seiner Haft in Buchenwald, dem harten Existenzkampf in Südamerika, für den er zu sensibel war, und seiner seelischen Einsamkeit – trotz seiner uruguayischen Lebensgefährtin und seiner Tochter Margot, die er im jüdischen Glauben erziehen ließ.

Die Eltern zogen 1940 von Frankfurt zurück nach Berlin zu Helgas Großmutter mütterlicherseits, Eva Friedmann.Im Jahr 1942 wurden Margot und Richard Gerson Cohn aus Berlin deportiert und in Auschwitz ermordet.Niemand kann Helga Wolffs lebenslangen Schmerz erahnen, der letzte Brief ihrer Eltern an sie ist ein persönlicher Schatz, den sie in kein Archiv, auch nicht in Kopie, geben, sondern nur ihrer Tochter Denise vermachen wollte.Aus ihren Büchern spricht eine große menschliche Empathie für Menschen, die durch Klassenunterschiede oder religiöse und rassistische Ausgrenzungen zu Unrecht benachteiligt werden, und ein großer Sinn für Gerechtigkeit, aber auch viel Zuversicht und Optimismus und ein feiner englischer Humor.