Viele weitere Gespräche mit Kindertransportkindern folgten, unter anderem mit Renata Harris, die 2012 ihre Geburtsstadt besuchte. Sie gab uns Anlass, uns noch intensiver mit diesem Thema auseinanderzusetzen und an diese beispiellose Rettungsaktion jüdischer Kinder und die Schicksale der zurückgelassenen Familienmitglieder zu erinnern. Mit Nachdruck wies Renata Harris darauf hin, dass es in Frankfurt kein Denkmal zur Erinnerung an die Kindertransporte gibt. Ihren Wunsch, eine solche Erinnerungsstätte zu errichten, hat das Projekt aufgegriffen und sich an verschiedene Personen und Institutionen gewandt, um diese für das Anliegen zu gewinnen.
Nachdem der Magistrat der Stadt Frankfurt mit einem einstimmigen Antrag des Ortsbeirates 1 die Initiative des Vereins für ein Denkmal in der Nähe des Hauptbahnhofs ausdrücklich befürwortete, koordinierte das Kulturamt in Zusammenarbeit mit dem Projekt und anderen Beteiligten die Realisierung des Denkmal-Vorhabens. Als Schirmherrin konnte die Publizistin und Moderatorin Bärbel Schäfer gewonnen werden. Ein Wettbewerb wurde ausgeschrieben und ein Entwurf ausgewählt, der im September 2021 unter Anwesenheit von geretteten Kindern eingeweiht wurde.
Der Beitrag des Vereins Projekt Jüdisches Leben in Frankfurt zu diesem Erinnerungsprojekt besteht vor allem darin, die Lebensgeschichten der geretteten Kinder aufzuarbeiten, weiterzugeben und einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen.