Beeindruckt zeigten sich die Schülerinnen und Schüler von Madeleine Gerrishs Offenheit und vor allem davon, dass Marianne und Fred Schwab ihren Kindern trotz allen Leids, das ihnen und ihren Familien angetan wurde, ans Herz gelegt haben, keinen Hass in sich zu tragen. „Wie hat es Ihre Mutter geschafft, eine solche Haltung zu entwickeln?“, war eine der vielen Fragen der Schülerinnen und Schüler. „Am interessantesten fand ich, dass Madeleine meinte, man solle nicht ein Leben lang hassen. Ihre Mutter hat nicht alle Deutschen gehasst und ist sogar hierher gekommen. Das finde ich bemerkenswert. Ich hatte erwartet, dass sie den Deutschen mit einer gewissen Feindschaft entgegensteht.“ Dass diese positive Lebenseinstellung die Auseinandersetzung mit dem Geschehen in der Vergangenheit einschließt und nicht bedeutet zu vergessen, war für eine andere Schülerin bemerkenswert. „Ich fand es überraschend, dass Mrs. Gerrish mit so viel Ehrlichkeit und so aufrichtig von ihren Gedanken, Erfahrungen und den Erzählungen der Eltern berichtet hat. Auch ihre Einstellung, dass es besser ist, den härteren Weg zu gehen und sich mit dem Geschehen auseinanderzusetzen anstatt alles zu verdrängen.“ Diese Gespräche in den Schulen zeigten, wie wichtig es auch für die nachfolgenden Generationen ist, sich über die Geschichte der früheren jüdischen Nachbarn und über den Umgang mit dem Holocaust in Deutschland und in anderen Ländern auszutauschen.
Tief bewegt und voller neuer Eindrücke kehrte Madeleine Gerrish, geborene Schwab, wieder zurück in die USA. Sie wird mit der früheren Heimat, mit den alten und den neuen Freunden dort, in Verbindung bleiben und bestimmt wiederkommen.